Prüfintervalle der E-Seilwinde
Die E-Seilwinde ist mindestens einmal jährlich und bei jedem
Auflegen eines neuen Drahtseiles, zu überprüfen. Die
Prüfung erfolgt nach den Bestimmungen der BGV D8 bzw. BGV C1.
Zur Auswahl des Seils
Wenn die Last an einem einzigen Strang aufgehängt und nicht
geführt wird, müssen drehungsfreie bzw. drehungsarme
Drahtseile verwendet werden. Ein nicht-drehungsfreies Seil wird unter
Last immer versuchen, sein Drehmoment durch Schlagverlängerung,
d.h. durch Aufdrehen um seine eigene Achse abzubauen. Das
Seilgefüge würde sich lockern und vor erreichen der
Mindestbruchkraft reißen.
Dieser Sachverhalt erklärt einen der Gründe, warum
nicht-drehungsfreie Seile nicht mit einem Wirbel eingesetzt werden
dürfen.
Schmieren des Seils
Drahtseile müssen regelmäßig, abhängig vom
Gebrauch und Einsatz, nachgeschmiert werden. Die Schmierstoffe
vermindern die Reibung sowohl zwischen Rille und Drahtseil als auch
zwischen den Drähten im Drahtseil; außerdem wird die
Korrosion gemildert. Es ist darauf zu achten, daß das benutzte
Schmiermittel mit schon am Drahtseil vorhandenen Schmiermitteln
verträglich ist. Öle haben im allgemeinen den Vorteil,
daß sie im Gegensatz zu Fetten in das Innere des Seiles
eindringen können. Alternativ gibt es Fette mit
Additiven, die das Eindringen in das Seilinnere ermöglichen. Wenn
aus betrieblichen Gründen das Schmieren des Drahtseils
unterbleiben muß, ist die dadurch bedingte kürzere
Aufliegezeit in Kauf zu nehmen.
Sicherheitswindungen auf der E-Seilwinde
Bei unterer Hakenstellung, müssen vor der Endbefestigung noch
mindestens zwei Seilwindungen auf der Seiltrommel liegen. Häufig
fordern die Hersteller von E-Seilwinden 3 Sicherheitswindungen.
Ablaufsicherung
Für den Rollenbock setzt die DIN 15 020 Blatt 1 beim Umlenken von
Lastseilen eine Ablaufsicherung voraus. Diese soll sicherstellen, dass
das auf- und ablaufende Drahtseil auch bei Schlaffseil nicht von der
Seilrolle seitlich ablaufen kann.
Die Seiltrommel der E-Seilwinde kann zu diesem Zweck mit Bordscheiben ausgestattet werden.
Schlaffseil
Der Schlaffseilschalter an der Elekroseilwinde dient zum Abschalten der
Winde, wenn bei Nachlassen der Seilzugkraft z.B. beim Aufsetzen der
Last Schlaffseil auftritt. Die Abschaltung wird meist durch eine auf
dem Drahtseil liegende Rolle ausgelöst. Läßt sich der
Schlaffseilschalter wegen anderer Anbauteile nicht direkt an der
E-Seilwinde anbauen, kann dieser auch in Kombination mit einer
Seilrolle geliefert werden.
Seilandruckrolle
Die Seilandruckrolle wird vorrangig für Seilaufwicklungen in der
1. Seillage eingesetzt. Die Seilandruckrolle drückt das Seil in
die Rillung und verhindert dadurch ein Überspringen des Drahtseils
bei Schlaffseil. Gefederte Andruckrollen kommen bei Aufwicklung in
mehreren Seillagen zum Einsatz.
Seilaufspulvorrichtung
Eine Seilaufspulvorrichtung ist an der E-Seilwinde dann
erforderlich, wenn das Drahtseil in mehreren Lagen sauber auf der
Trommelbreite aufgewickelt werden soll. Das Drahtseil wird mit 2
Führungsrollen und einer Kreuzgewindespindel hin- und herbewegt.
Der Antrieb ist mit dem der Seiltrommel gekoppelt.
Montage der E-Seilwinde
In der Standardausführung werden die E-Seilwinden für
Bodenbefestigung und waagerechten Seilabgang ausgeführt. Es sind
aber auch andere Befestigungsmöglichkeiten und Seilabgänge
möglich.
Die Ablenkung des Drahtseils
Die seitliche Ablenkung des Drahtseils aus der Rillenebene vermindert
die Aufliegezeit des Drahtseils und ist daher möglichst klein zu
halten. Diese seitliche Ablenkung tritt auf, wenn das Seil der
E-Seilwinde über eine Umlenkrolle läuft oder auch wenn
die Last geführt wird.
Bei mittig abgehendem Seil von der Trommel, beispielsweise bei
halbvoller Trommel beträgt der Ablenkwinkel „α“
des Seils auf der Trommel der E-Seilwinde exakt 0°. Bei voller
oder leerer Trommel hätte der Winkel sein Maximum. Der maximal
zulässige Ablenkwinkel auf der Seiltrommel wird allgemein auf
4° limitiert, für drehungsarme und drehungsfreie Drahtseile
sogar auf 1,5° (DIN 15020) oder 2° (Neufassung der ISO 4308).
Konstrukteure und auch Betreiber von E-Seilwinden sind gut
beraten, wenn sie sich an diese Beschränkungen halten.
Der Abstand zwischen Seiltrommel und Rollenbock
sollte so ausgeführt werden, daß ein maximaler
Ablenkwinkel α
für die verwendete Seilart nicht überschritten wird:
Standardseil - Ablenkwinkel < 3°
(Mindestabstand = Trommelbreite x 10)
Spezialseil - Ablenkungwinkel < 1,5°
(Mindestabstand = Trommelbreite x 20)
Die Verdrehung eines Seiles durch die Trommel
Die Seilablenkung auf der Trommel führt, zu einem Hineinrollen des
Seils in den Rillengrund und damit zu einer kontinuierlichen Verdrehung
des Seils. Um diese Verdrehung so klein wie möglich zu halten, und
um nicht etwa noch das Aufdrehbestreben des Seils zu unterstützen,
gilt die Regel: Eine linksgeschnittene Trommel muß mit einem
rechtsgängigen Seil arbeiten, eine rechtsgeschnittene Trommel mit
einem linksgängigen Seil.
Einflüsse auf die Aufliegezeiten des Seils
Ein größerer Durchmesser der Seiltrommel verlängert die
Aufliegezeit des Drahtseils. Die Aufliegezeit steigt auch dann, wenn
der Nenndurchmesser d des verwendeten Seils präzise auf den
Rillenhalbmesser r der Seiltrommel angepasst ist. Empfohlen wird als
Mindestwert: r = 0,525 x d.
Bauformen der E-Seilwinden
Die E-Seilwinden unterscheiden sich in der Anordnung ihrer Komponenten.
Bei der langen Bauform sind Seiltrommel, Getriebe und Motor mit integrierter Bremse hintereinander angeordnet. Dieser einfache, kostengünstige, gut zugängliche Aufbau ist aber raumintensiv.
Die Integrierte Bauweise einer E-Seilwinde mit koaxialer Anordnung, bei der zumindest das Getriebe, manchmal auch der Motor in die Seiltrommel integriert ist, baut gewichts- und raumsparend.
Die Kompakte Bauform oder C-Bauform mit neben der Seiltrommel angeordnetem Motor und Stirnradgetriebe, ermöglicht einen leichten Zugang der Komponenten und ist zudem kostengünstig.
Rosinski berät Sie gerne bei der Auswahl der richtigen Betriebsmittel.