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Auswahl Elektrokettenzug
Elektrokettenzug
Hinweise zum Elektrokettenzug
Einstufung des Elektrokettenzuges
Damit der
Elektrokettenzug eine ausreichend lange Benutzungsdauer (bei Drahtseilen: Aufliegezeit) erreicht, wird er entsprechend seiner
Betriebsweise in eine Triebwerksgruppe eingestuft. Bei der Einstufung wird die durchschnittliche Laufzeit pro Tag, bezogen auf 1 Jahr
(Laufzeitklasse), und die relative Höhe der Belastung bzw. die Häufigkeit der Volllast (Lastkollektiv) berücksichtigt.
Triebwerksgruppe |
1Dm / M1 |
1Cm / M2 |
1Bm / M3 |
1Am / M4 |
2m / M5 |
3m / M6 |
4m / M7 |
5m / M8 |
Theoretische Nutzung D |
100 h |
200 h |
400 h |
800 h |
1600 h |
3200 h |
6300 h |
12500 h |
Prüfung des Elektrokettenzuges
Der Elektrokettenzug ist mindestens einmal jährlich und bei jedem
Auflegen eines neuen Drahtseiles, zu überprüfen. Die
Prüfung erfolgt nach den Bestimmungen der DGUV Vorschrift 54 bzw. DGUV Vorschrift 17.
Prüfung nach DGUV Vorschrift 54 oder DGUV Vorschrift 52?
Unter die DGUV Vorschrift 54 fallen jene Hebezeuge, die stationär aufgehängt sind. Zum Kran wird das Hebezeug in der DGUV Vorschrift 52 eingestuft, wenn es Lasten mit einem Tragmittel (beispielsweise Haken) heben und zusätzlich in eine oder mehrere Richtungen bewegen kann. Es sind dies hand- oder kraftbetriebene Hebezeuge, die mittels Fahrwerk bewegt werden können.
Die Prüfung vor der ersten Inbetriebnahme oder nach wesentlichen Änderungen wird bei Hebezeugen im Sinne der DGUV Vorschrift 54 von befähigten Personen durchgeführt. Hingegen müssen kraftbetriebene Krane im Sinne der DGUV Vorschrift 52 (wenn außer der Hubbewegung noch mindestens eine weitere Kranbewegung kraftbetrieben ist) vor der Inbetriebnahme durch einen Sachverständigen geprüft werden. Hiervon ausgenommen sind handbetriebene oder teilkraftbetriebene (mindestens eine Kranbewegung ist kraftbetrieben - DGUV Vorschrift 52 §2 [7]) Krane mit einer Tragfähigkeit von weniger oder gleich 1000 kg - DGUV Vorschrift 52 §27.
Für die Inbetriebnahme eines Elektrokettenzuges bedeutet das: Der Elektrokettenzug, der an einem Haken oder einer Aufhängeöse stationär aufgehängt wird, muss vor seiner Inbetriebnahme von einer befähigten Person geprüft werden. Sobald der Elektrokettenzug aber in einem Fahrwerk hängend eingesetzt wird, ist er Teil eines Kranes und kann nur von einem Sachverständigen abgenommen werden. Hiervon ausgenommen ist der Elektrokettenzug, dessen Tragfähigkeit unter oder gleich 1000 kg ist und an einem Roll- oder Haspelfahrwerk hängt.
Auswahl eines Elektrokettenzuges
Wie wollen Sie den Elektrokettenzug nutzen. Soll der Elektrokettenzug stationär an einem Punkt aufgehängt werden oder soll er verfahrbar sein. Wollen Sie den Elektrokettenzug verfahrbar an einem T-Träger Profil montieren, so gibt es unterschiedliche Antriebsmöglichkeiten. Es gibt den Elektrokettenzug mit Rollfahrwerk (zum verschieben), mit Haspelfahrwerk (Handbetrieben über eine Handkette) und mit Elektrofahrwerk (Kraftbetrieben mit einer, zwei oder mit einer über Frequenzumrichter stufenlos einstellbaren Geschwindigkeit).
Tragkraft
Wählen sie die Tragkraft des Elektrokettenzuges nie zu knapp bemessen aus. Der Elektrokettenzug darf nicht überlastet werden.
Hub und Aufhängehöhe
Zu unterscheiden ist der Hub und die Aufhängehöhe eines Elektrokettenzuges. Der Hub gibt den Weg des Laststranges an, den der Elektrokettenzug zu überwinden hat. Die Aufhängehöhe stellt die Entfernung von Aufhängehaken des Kettenzuges bis zum Boden dar. Eine der Größen ist bei der Anfrage anzugeben, da die Lastkettenlänge je nach Anwendung angepasst werden kann. Wichtig ist zudem auch die Angabe der Länge der Steuerleitung, da diese je nach Bedarf variieren kann.
Steuerung
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten den Elektrokettenzug anzusteuern. Die günstigste aber nicht für alle Anwendungen geeignete Art der Steuerung ist die Direktsteuerung. Hier liegen 400V auf dem Bedienpult. Die Phasenwendung findet in der Steuerflasche statt. Bei der Schützsteuerung wird der Elektrokettenzug über sogenannte Schütze gesteuert. Dies birgt mehr Sicherheit da auf der Steuerflasche nur noch Niederspannung liegt. Zu dem sind auch komplexere Schaltungen möglich. So kann auch ein Frequenzumrichter in eine Schützsteuerung eingebunden werden. Dies ermöglicht ein stufenloses Anfahren des Elektrokettenzuges.
Geschwindigkeit
Wollen Sie den Elektrokettenzug mit einer oder zwei Geschwindigkeiten fahren. Der Elektrokettenzug ist in den meisten Fällen mit einer schnellen und einer langsamen Geschwindigkeit über einen Polumschaltbaren-Motor erhältlich. Möchten Sie den Elektrokettenzug sanft und stufenlos anfahren, so empfiehlt sich ein Frequenzumrichter.
Der Elektrokettenzug für die Bühnentechnik
Innerhalb der BGV-Normen gibt es Abstufungen, die genau festlegen, für welche Aufgaben der jeweilige Elektrokettenzug zugelassen ist. Soll der Elektrokettenzug Lasten wie Lampen, Scheinwerfer, Prospektvorhänge, Plakate oder Werbebanner über Personen halten, muss der Elektrokettenzug die Bestimmungen der BGV-D8 Plus oder DGUV Vorschrift 17 erfüllen. Der Elektrokettenzug muss dann beispielsweise mit zwei unabhängigen Bremsen ausgestattet sein.
Mit einem Elektrokettenzug nach DGUV Vorschrift 54 dürfen Lasten nur für den Auf- und Abbau von Trägerkonstruktionen verfahren werden. Es dürfen sich zudem keine Personen unter der Last befinden. Nach dem Hochfahren muss die Last gesichert und die Lastkette entlastet werden. Dieser Vorgang wird auch Tothängen genannt. Solch ein Elektrokettenzug hat in der Regel nur eine Bremse und ist deshalb nicht zugelassen zum Halten von Lasten oder zur szenischen Nutzung. Der Elektrokettenzug kommt erst wieder beim Abbau zum Einsatz. Dies ist nach wie vor die häufigste Nutzung eines Elektrokettenzuges in der Veranstaltungstechnik.
Elektrokettenzug nach BGV-D8 Plus
Der Elektrokettenzug nach BGV-D8 Plus ist im Gegensatz zum Elektrokettenzug nach DGUV Vorschrift 54 auch zugelassen zum Halten von Lasten. Das erspart das zeitaufwändige Tot hängen der Lasten. Aufhalten unter bewegter Last und szenische Nutzung ist aber auch bei diesem Elektrokettenzug nicht zulässig. Allerdings ist es gestattet, dass sich Personen unter der hochgezogenen und angehaltenen Last aufhalten.
Die höchsten Sicherheitsanforderungen erfüllt der Elektrokettenzug nach DGUV Vorschrift 17. Mit diesen so genannten Punktzügen dürfen Lasten verfahren werden, auch wenn sich Personen darunter aufhalten. Das gilt sowohl für Auf- und Abbauarbeiten, als auch für die szenische Nutzung in Vorstellungen und Veranstaltungen.
Ein Elektrokettenzug nach BGV D8 plus bedeutet, dass der Elektrokettenzug die mechanische Sicherheit im Stillstand nach DGUV Vorschrift 17 aufweist. In der Praxis handelt es sich um ein DGUV Vorschrift 54 Elektrokettenzug der um 50% abgelastet wird und eine zweite Bremse aufweist.
Bewegt sich keine Person unter der Last und wird lediglich beim Auf- und Abbau von Tragkonstruktionen gearbeitet, erlaubt die DGUV Vorschrift 17 ausnahmsweise die Anwendung der DGUV Vorschrift 54 für Hebezeuge, welche man dann aber vollständig entlasten muss bevor Personen unter die Last treten dürfen. Beim sogenannten Tothängen wird die Last in den Elektrokettenzug eingehängt, hochgefahren, mittels Rundschlingen, Ketten oder Seilen gesichert und der Elektrokettenzug entlastet. Das Tothängen ist zeitaufwendig und untersagt das Bewegen der Last, solange sich Personen darunter befinden. Aus diesem Grund ist man derzeit bestrebt, das Tothängen von Lasten beim Einsatz von DGUV Vorschrift 54 Elektrokettenzügen durch entsprechende Normen zu ersparen. Dazu soll unter anderem ein DGUV Vorschrift 54 Elektrokettenzug soweit hochgerüstet werden, dass er die Last im Stillstand sicher trägt. Um einen DGUV Vorschrift 54 Elektrokettenzug mit entsprechender Zusatzausstattung unterscheiden zu können nennt man ihn Elektrokettenzug nach BGV D8 Plus.